Schnelle Eilzüge oder Bimmelbahn?
Schnelle Eilzüge oder langsame Bummelzüge mit Halt an jeder „Milchkanne“? Welches Fahrplankonzept wird auf der Stettiner Bahn im Jahr 2025 gefahren? Welche Züge werden wo fahren und wo halten? Wie sieht die Weichenstellung für die Zukunft aus? Für die Gemeinde Casekow ist das klar.
Mit einer deutlichen Mehrheit von über 75 Prozent sprach sich die Gemeindevertretung am 8. Dezember 2020 für schnelle, umsteigefreie und stündlich verkehrende Regionalexpresszüge mit einem Halt in Casekow aus. Die Reisezeit von Casekow nach Berlin beträgt dann nur noch 65 Minuten. Das wäre eine unschlagbar gute Verbindung für die 1.887 Einwohner*innen der Gemeinde Casekow.
Eine Minderheit sprach sich für einen weiteren, zweiten Haltepunkt in Petershagen aus. Dort leben 177 Menschen. 6 Fahrgäste nutzen täglich diesen Haltepunkt. Unterstützt werden sie von einzelnen Politikern der CDU und der SPD. Eine Petition will einen Halt in Petershagen (und Schönow) festzurren.
Erste Fahrplanstudien im Januar 2021 ergaben, dass sich die Reisezeiten alle Fahrgäste der Regionalzüge zwischen Angermünde und Stettin nach dem Ausbau auf eine Geschwindigkeit von 160 km/h bei bis zu 12 Verkehrshalten nicht verbessern, sondern verschlechtern werden. Die neuen leistungsstarken Züge würden regelrecht "ausgebremst".
Das bisherige seit 1946 gefahrene Fahrplankonzept mit vielen Verkehrshalten führte fast zur Einstellung des gesamten Zugverkehrs - zuletzt im Jahr 2013. Das erhebliche Fahrgastpotential entlang der Stettiner Bahn wird mit diesem Konzept nicht gehoben. Das Gemeinwohl, attraktive Fahrzeiten für die Reisenden und eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimatgemeinde fest im Blick - damit setzte neben der Gemeinde Tantow auch die Gemeinde Casekow am 8. Dezember 2020 neue, längst überfällige Akzente für den ländlichen Raum.
13.01.2021*,12.01.2021
Bild zur Meldung: © Rudolpho Duba | pixelio.de |