Stettiner Bahn: Bahnhofsschließungen

Die Sendung "Brandenburg Aktuell" berichtete am 1. April 2013 über das "Bahnhofssterben in der Uckermark". Damit reagierte der RBB auf die im November 2012 eingesetzte Diskussion um einzelne, sehr nachfrageschwache Verkehrshalte an der Stettiner Bahn. Nach diesem Bericht soll das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg eine Entscheidung über das Schließen von Bahnhöfen noch für dieses Jahr angekündigt haben.

Bereits am 20. März 2013 gab Verkehrsminister Jörg Vogelsänger bekannt, dass mittelfristig nicht alle derzeitigen Verkehrshalte in der Uckermark erhalten werden. Der Verkehrsminister erklärte in der Fragestunde des Landtages, dass  10 bzw. 11 Ein- und Ausstiege am Tag nicht ausreichen, um Haltestellen weiter anzufahren. Namentlich nannte er Schönow (in der Gemeinde Passow) und Petershagen (in der Gemeinde Casekow).

Auf die aktuelle Diskussion um mögliche Bahnhofsschließungen an der Stettiner Bahn erklärte Amtsdirektor Frank Gotzmann am 19. März 2013: "Die mögliche Schließung von Bahnhöfen hat nach den mir vorliegenden Informationen keinen Bezug zum zukünftigen und längst überfälligen Ausbau der Eisenbahnmagistrale Berlin-Stettin. Der Ausbau der Stettiner Bahn dient dazu, Berlin, Stettin und vor allem den dazwischen liegenden ländlichen Raum zu erschließen."

In den Gemeindevertretersitzungen der amtsangehörigen Gemeinde Casekow und Tantow informierte der Amtsdirektor über die aktuellen Ein- und Aussteigerzahlen und über die bei der Fortschreibung des Landesnahverkehrswegeplanes eingesetzte Diskussion um einzelne nachfrageschwache Verkehrshalte. Für die 59 Kilometer zwischen Stettin Hbf (Szczecin Glowny) und Angermünde benötigen die Züge der Regionalbahnlinie 66 derzeit 57 Minuten und halten an acht Bahnhöfen: Stettin Hbf, Stettin Scheune, Tantow, Petershagen, Casekow, Schönow, Passow und Angermünde. Der nachfragestärkste Unterwegshalt ist Tantow. Die Nachfrage ist am schwächsten in Schönow mit 10 und in Petershagen mit 11 Ein- und Ausstiege - bei derzeit 13 Zughalte.

Seit dem Fahrplan 2012/2013 gibt es auch auf Bestreben des Amtsdirektors erstmals nahezu einen Zweistundentakt. Regelmäßig wurden die Regionalkonferenzen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg genutzt, um die aktuelle Entwicklung zu verfolgen.

Am 20. Dezember 2012 unterzeichneten die Verkehrsminister Peter Ramsauer und Sławomir Nowak das seit Langem angekündigte Abkommen zur Modernisierung der Bahnverbindung Berlin - Stettin (Szczecin). Mit einer schnelleren Bahnverbindung wird derzeit nicht vor 2020 gerechnet, obwohl sich der Amtsdirektor des Amtes Gartz (Oder) mit Nachdruck für eine schnellere Umsetzung des Ressortabkommens einsetzt.

Amtsdirektor Frank Gotzmann erklärte, für die Einwohner von der Bundesregierung eine zeitgemäße Eisenbahninfrastruktur und von der Landesregierung Brandenburg ein überzeugendes Verkehrsangebot einzufordern.