IKEA lässt weiter auf sich warten

Amt Gartz (Oder), den 18.11.2015

Es ist ein offenes Geheimnis, dass IKEA bei Stettin (Szczecin, Polen) investieren wird. Die Lokalzeitung „Stimme Stettin“ (Głos Szczecinski) berichtet nun über Verzögerungen bei der Errichtung des Möbelmarktes vor den Toren Stettins. Es gibt Probleme mit der Zufahrtsstraße.

 

 

 

Seit Jahren wurde um einen Standort in der Metropolregion von Stettin gerungen. Der Standort steht seit Längerem fest: Der Möbelmarkt von IKEA wird beim Einkaufszentrum Auchan in der Landgemeinde Kolbitzow (Kolbaskowo, Polen) gebaut. Der Spatenstich war noch für 2016 vorgesehen. Doch auch dieser Termin lässt sich nun nicht mehr halten. Die Zufahrt zum Möbelmarkt von IKEA ist derzeit in der Schwebe.

 

Um die Einkaufsmärkte Auchan und IKEA besser an das Straßennetz anzubinden, sollte die Nationalstraße 113 zwischen dem Kreisel „Herman Haken“ am Standrand von Stettin, an den Einkaufsmärkten vorbei zur Autobahn verlegt und neu gebaut werden. An der Autobahn wäre diese Straße neu eingebunden worden. Damit sollte auch der Autoverkehr nach Berlin und zur Ostsee schneller aus dem Stadtzentrum von Stettin heraus geführt werden. Zugleich würden die Dörfer Klein Reinkendorf (Warzymice) und Pritzlow (Przeclaw) entlastet werden. Das Teilstück der so verlegten Nationalstraße 113 ist 6,5 km lang. Erste Überlegungen zu den Straßenbaumaßnahmen in der Metropolregion Stettin wurden bereits im Amtsausschuss des Amtes Gartz (Oder) am 14. Juni 2010 vorgestellt.

 

IKEA erklärte sich bereit, den Kilometer vom Kreisel „Herman Haken“ bis zum Möbelmarkt zu bezahlen. Die Einkaufsmärkte Auchan und IKEA haben sich in Abstimmung mit der Landgemeinde Kolbitzow auch geeinigt, dass sie die Kosten für den Projektentwurf der 6,5 km langen Umgehungs- und Entlastungsstraße übernehmen. So stand nur noch die Genehmigung der Generaldirektion für Landesstraßen und Autobahnen (GDDKiA) aus, um die Umgehungsstraße zu bauen. Bislang gingen die Beteiligten von einer Formalität aus.

 

Im Wahljahr 2015 kam es nun aber anders. Während der heißen Phase zu den Parlamentswahlen am 12. November 2015 haben viele Politiker in ihren Wahlkreisen zahlreiche Investitionen in den Straßenbau versprochen. So wurden viele neue Ausschreibungsverfahren von der Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen gestartet, berichtete die "Stimme Stettins". Für alle Projekte hatte die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen aber nicht das notwendige Personal.

 

Inzwischen wurde das Ausschreibungsverfahren für den Bau der Umgehungsstraße am 12. Oktober 2015 veröffentlicht. Bis zum 23. November 2015 können die Straßenbaufirmen Angebote abgeben. Bei der Ausschreibung wurde die Bereitschaft zur Kostenübernahme von Auchan und IKEA für die Umgehungsstraße aber nicht berücksichtigt. Nach dem im September 2015 beschlossenen Straßenbauprogramm für Polen soll die Umgehungsstraße frühestens 2020 gebaut werden. Die Investoren bestehen aber darauf, schnellstmöglich mit der Umverlegung der Nationalstraße 113 und dem Bau der Umgehungsstraße zu beginnen.

 

Der Investor teilte der Lokalzeitung mit, dass, falls die erste Teilstrecke der künftigen Umgehungsstraße von Auchan und IKEA noch in 2016 gebaut werde, der IKEA-Möbelmarkt Ende 2017 eröffnet werden könnte. Dann müsste die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen die laufende Ausschreibung aber annullieren und die Projektentwicklung dem Investoren anvertrauen. Anderenfalls dürfte sich die Eröffnung des IKEA-Möbelmarktes um einige Jahre verzögern.

 

IKEA hat bis jetzt 9 Möbelmärkte in Polen. Die Errichtung eines Möbelmarktes bei Stettin hätte eine große Ausstrahlungswirkung, auch auf die deutschen Landkreise Greifswald-Vorpommern und Uckermark.

 

Amtsdirektor Frank Gotzmann: „Ich hoffe, dass sich der Möbelmarkt von IKEA bald umsetzen lässt. Unabhängig vom konkreten Standort unterstützen wir Investitionen in und um Stettin. Letztendlich profitieren wir alle davon.“

 

 

Stand: 18.11.2015

 

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