Anfang vom Ende eines Abfalllagers

Amt Gartz (Oder), den 04.11.2015

Die ersten Bagger sind auf dem "Oderschrott-Gelände" eingetroffen. Am 9. November 2015 wird Umweltminister Jörg Vogelsänger für den Beginn der Aufräumarbeiten vor Ort sein. Danach wird etappenweise an der Beseitigung eines der ältesten Abfalllager aus der Nachwendezeit gearbeitet.

 

 

Über Jahre war der Name von Friedrichsthal mit einem der größten Müllskandale im Land Brandenburg verbunden. Nachdem die amtsangehörige Gemeinde Hohenselchow-Groß Pinnow die Flächen übernommen hatte, kündigte Minister Jörg Vogelsänger am 21. Juli 2015 in Potsdam an, die notwendigen Finanzmittel für eine abschließende Beräumung zur Verfügung zu stellen. Dies wurde vor Ort mit großer Erleichterung aufgenommen.

 

Den Auftrag erhielt nach öffentlicher Ausschreibung die Otto Dörner Kies und Umwelt Mecklenburg GmbH & Co. KG aus Crivitz. Die Bauanlaufberatung fand am 13. Oktober 2015, die 2. Bauberatung am 2. November 2015 statt. Am 9. November wird Umweltminister Jörg Vogelsänger für den Beginn der abschließenden, lang ersehnten Beräumung erwartet. Derzeit wird von einem Aufwand von 2 Millionen Euro für die Sanierung der verbliebenen Altlasten in Friedrichsthal ausgegangen.

 

In der Erklärung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg vom 3. November 2015 heißt es: Friedrichsthal steht für ein Kapitel der deutschen Wiedervereinigung, das die Städte und Gemeinden noch lange beschäftigen wird. Die neuen Bundesländer, damals auch mit der Bewältigung der zahlreichen Umweltsünden aus DDR-Zeiten befasst, wurden zum Betätigungsfeld von Müllbeseitigungsunternehmen, die mit krimineller Energie unterwegs waren. So boten die Betreiber des Standorts Friedrichsthal ihre Dienste an, um vor allem Abfälle militärischen Ursprungs sachgerecht zu entsorgen. Umgesetzt wurde das nur bedingt, wie das Landeskriminalamt später bei einer Durchsuchung feststellte.


Nach den jüngsten Erhebungen des Landesamts für Umwelt liegen in Friedrichsthal immer noch 53.850 Kubikmeter Altlasten, vor allem Reifen, Bauschutt und Hausmüll.

 

Stand: 03.11.2015 (05.11.2015)

 

 

Bild zur Meldung: © Dagmar Schott, MLUL