Wallsicherung und Straßenbau

Amt Gartz (Oder), den 26.05.2015

Noch nie wurde an den Straßen in der Stadt Gartz (Oder) so viel gebaut. Die Pommernstraße wurde grundhaft ausgebaut und erstrahlt seit Ende 2012 in neuem Glanz. Auch die Instandsetzung der Bundesstraße 2 ist für unsere Einwohner und die Besucher spürbar. Die größte Baustelle ist derzeit aber der Straßenbau am Wall. Dort wird Boden, für jedermann sichtbar, in einem bislang unbekannten Maße bewegt.

 

Der grundhafte Ausbau der Straße am Wall hat den sperrigen Arbeitstitel "Herstellung der Standsicherheit der Böschung am Wall und Straßenbau Wall und Kantorgang in Gartz (Oder)". Dahinter verbirgt sich eine Investition von fast 1.900.000 Euro. Amtsdirektor Frank Gotzmann: Die Arbeiten an der Wallanlage sind einfach beeindruckend.

 

Nach öffentlicher Ausschreibung erhielt am 18. Juli 2014 die Firma Ruff Hoch- und Tiefbau GmbH aus Löcknitz den Auftrag zur Herstellung der Standsicherheit des Walls und die damit verbundenen Straßen- und Kanalbauarbeiten. Am 22. September 2014 begannen erste bauvorbereitende Fäll- und Rodungsarbeiten an der zu sichernden Böschung und entlang der Straße am Wall. Die letzten Linden im Bereich der neu entstehenden Stützwand wurden in der letzten Februarwoche 2015 gefällt.

 

Ab dem 01. Oktober 2014 fuhren die ersten Lastkraftwagen Füllboden auf das Baufeld zum Auffüllen der Wallsenke und zur Anschüttung der Böschungen. Bis Jahresende 2014 wurden hier bereits 22.043 Tonnen Füllboden angefahren. Von der auf 180 m Länge geplanten Böschungssicherung mit einer abgeflachten Böschungsneigung von 1 zu 2 wurde bis zum Jahresende der Füllboden bis zur Oberkante des Walls auf 110 m Böschungslänge eingebaut. Der Einbau der auf 120 m Länge geplanten Sicherung der Böschung mit einem geobewehrten Böschungssicherungssystem wurde bis zum 19. März 2015 fertig.

 

Ende März 2015 wurde mit den Arbeiten zur Herstellung der Schwergewichtswand im Bereich Haus Nummer 21 bis 24 begonnen. Hierzu wurde eine Baustraße am Böschungsfuss hergestellt, welche erst die Befahrung für die Maschinentechnik zur Herstellung der Stützwand ermöglichte. Die Arbeiten in diesem Bereich erfordern erhöhte Sicherungsmaßnahmen. Die Einschränkungen für das Befahren dieses Abschnitts werden voraussichtlich bis zur Fertigstellung der Schwergewichtswand und des Straßenbaus bis Ende August 2015 andauern.

 

Zur Wallsicherung sind bislang 29.785 Tonnen Füllboden eingebaut worden. Es wurden 1.800 m² Baustraßen hergestellt, 825 m² geobewehrte Böschungssicherungssysteme eingebaut und 790 m Dränagerohrleitung verlegt. 6.000 Tonnen nicht tragfähiger Humus, Bauschutt und Wurzelreste wurden bislang von der alten Böschung im gesamten Sanierungsabschnitt abgetragen.

 

Auch mit den Arbeiten zum Straßen- und Kanalbau zum Wall wurde bereits begonnen. Im Straßenabschnitt vom Kantorgang bis Haus Nummer 14 wurden bisher 190 m Regenkanalrohrleitung verlegt, die bereits das anfallende Regenwasser zu dem neu angelegten Versickerungsbecken ableiten. Auch das Straßenbeleuchtungskabel wurde hier bereits verlegt. Eine Inbetriebnahme ist jedoch erst mit Fertigstellung der gesamten Anlage möglich.

 

Auf den ersten 100 m sind die Bordanlagen, Bordrinne und Pflaster bereits eingebaut. Mit dem Fortschreiten der Sicherungsmaßnahmen an der Böschung, werden auch die Straßen- und Kanalbauarbeiten in den nächsten Wochen abschnittsweise weitergeführt. Es werden straßenbegleitend 36 Winterlinden und weitere 21 Bäume in der Wallsenke gepflanzt.

 

Dank der milden Temperaturen wurden die Bauarbeiten im Winter 2014/2015 keine vier Wochen unterbrochen. Aufgrund des Baufortschrittes wird mit der Fertigstellung Ende November 2015 gerechnet.

 

Stand: 13.05.2015

(06.05.2015)

 

Bild zur Meldung: © Ingenieurbüro Gast