Floriansmesse 2014

Während die Floriansmessen ortsüblich am oder um den 04. Mai eines jeden Jahres begangen werden, findet die Floriansmesse in Gartz (Oder) traditionell im Herbst statt. Am Sonntag, dem 14. September 2014, fand die 5. Floriansmesse mit 65 Teilnehmern in der Sankt Stephanskirche nach Gartz (Oder) statt.  Über diese Floriansmesse schreibt Frau Katrin Putzbach-Timm:

Für den Bruchteil einer Sekunde hat er gezweifelt, ob die Floriansmesse angesichts der gesperrten Chorkirche tatsächlich zur Tradition werden soll, gesteht der Zugführer der Gartzer Feuerwehr Uwe Salzwedel. „Doch wer, wenn nicht wir Feuerwehrleute reagieren flexibel auf neue Situationen.“ verwarf er diesen Gedanken sofort wieder. Und so wurde am 13. Sonntag nach Trinitatis zum fünften Mal der Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Florian gefeiert. Die Resonanz unter den Besuchern und die öffentliche Wahrnehmung unter den Bürgermeistern und Funktionären der Nachbargemeinden sollten seine Entscheidung als richtig bestätigen.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Festtages für den Schutzpatron der Feuerwehrleute stand die Weihe der neuen Drehleiter DLAK23/12L32, weniger technisch und liebevoll von den Kameraden auch „Mieze“ genannt. Eine Leiter spielte auch in der Predigt von Pfarrer Hilmar Warnkross eine zentrale Rolle. Während die irdischen Leitern im Normalfall die ersehnte Hilfe von unten nach oben bringen, birgt die Himmelsleiter von der Jakob im 1. Buch Mose träumt, göttliche Hilfe von oben in Gestalt der Engel. Zu rettenden Engeln werden oft auch Feuerwehrleute für in Not geratene Menschen. Doch diese menschlichen Engel benötigen ebenso Beistand und Schutz, den nötigen Raum für Schweigen, Auftanken und Sorge für die eigene Seele, wie es Maria und Uwe Salzwedel, Martina Emeling und der Pastor in den Fürbitten formulierten.

Zu einem Engel für Kinder und Jugendliche ist auch Martina Emeling geworden durch ihre unermüdliche Arbeit als Jugendwartin und in der Branderziehung an den Schulen. Dafür erhielt sie das Ehrenzeichen der Landesjugendfeuerwehr Brandenburg in Silber aus den Händen von Michael Jäger, Jugendfeuerwehrwart des Uckermärkischen Feuerwehrverbandes Angermünde.

Ein kleiner blonder Engel wurde an diesem Sonntag unter den ganz besonderen Schutz Gottes gestellt. Die einjährige Josefine Sophia Heidi Kabs wurde, wie ihr Bruder Florian Justus vor vier Jahren, im Rahmen der Floriansmesse getauft. Ihre Eltern Ingrid und Willi haben diesen Tag bewusst gewählt, sind sie doch seit vielen Jahren aktive Feuerwehrleute. Stilecht wurde das aus der Oder gefüllte Taufwasser mit der Feuerwehrspritze ins Taufbecken gefüllt.

Zu den treuen Kameraden zählte auch Lothar Hipp. Ihm wurde stellvertretend für alle zu Grabe getragenen Feuerwehrleute innerhalb dieses Gottesdienstes gedacht. Zu einem kleinen Imbiss war im Anschluss eingeladen. Die Feuerwehr, die typischerweise meist in Eile ist, spendierte, neben Wiener Würstchen, Kuchen und Kaffee, Zeit für Gespräche und Fachsimpeleien.

Sankt Florian gilt als Schutzpatron der Feuerwehr. Deshalb werden Feuerwehrleute oft auch als Floriansjünger bezeichnet. Vielerorts, wie auch in den pommerschen Kleinstädten Penkun oder Gartz (Oder), ist es üblich, zu seinem Gedenken eine „Florianimesse“ zu halten, zu der die Feuerwehrleute in Ausgehuniform erscheinen.

Der heilige Florian (* 3. Jahrhundert; † 04. Mai 304 in Oberösterreich) war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Er wird in der katholischen und orthodoxen Kirche gleichermaßen verehrt. Dargestellt wird Florian oft als römischer Legionär mit Fahne, Wasserkübel und mit einem brennenden Haus, manchmal mit Mühlstein am Hals. Ursprünglich stand der Wasserkübel für das Martyrium des Ertränkens, wurde aber im Laufe der Zeit durch das Hinzufügen des Hauses zum Symbol der Patronanz.

Stand: 30.09.2014, 22.09.2014