Gestohlenes Feuerwehrauto

Amt Gartz (Oder), den 30.09.2014

Das am Freitag, dem 19. September 2014, in Luckow entwendete Feuerwehrfahrzeug ist zurück an seinem Standort. Durch die gute Koordination der Behörden und den Einsatz der Feuerwehrkameraden konnte es noch am Freitagabend aus Stettin (Szczecin, Polen) nach Luckow (Uckermark) zurückgeführt werden. Die Verärgerung über den Diebstahl des Feuerwehrfahrzeuges vor Ort ist groß.


Nach den ersten Eindrücken stellt sich der Sachverhalt für den Träger des Brandschutzes wie folgt dar: Gegen 07:00 Uhr stellte am Freitag eine Feuerwehrfrau fest, dass das Rolltor des Gerätehauses offen stand und das im Gerätehaus stationierte Fahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (kurz: TSF), gestohlen wurde. Die durch sie informierte Polizeiinspektion Uckermark nahm den Diebstahl gegen 08:30 Uhr auf. Die kriminaltechnische Spurensicherung nahm vor Ort ihre Arbeit auf. Die Täter sind über das Fenster zum Aufenthaltsraum eingedrungen und so in die Fahrzeughalle gelangt. Mit Hilfe einer Kette öffneten sie das Rolltor. Es kam zu einer weiteren Anzeige vom gegenüberliegenden Landwirtschaftsbetrieb, der den Abgang von mehreren Arbeitsgeräten im Wert von 1.000 € meldete. Dieser Betrieb wurde in den vergangenen Monaten bereits dreimal durch Diebstähle geschädigt, obwohl das Grundstück gut gesichert ist.

 

Fast zeitgleich wurde am 19. September 2014 um 07:30 Uhr am Waldrand an der Ulica Chlopska in Stettin (Szczecin) durch einen Jäger ein abgestelltes deutsches Feuerwehrauto gesichtet. Das TSF stand in einer kleinen Mulde in der Stettiner Buchheide (Puszcza Bukowa) am Stadtrand von Stettin. Die Türen des Feuerwehrautos standen offen und der Schlüssel steckte im Zündschloss. Er alarmierte sofort die Polizei. Das Kommissariat Stettin Altdamm (Szczecin Dabie) sicherte das Fahrzeug und nahm die Ermittlungen auf.


Das gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizeizusammenarbeit führte beide Vorfälle noch am Freitagmittag zusammen. Am Nachmittag gegen 15:45 Uhr nahm eine fünfköpfige Arbeitsgruppe das TSF in dem abgelegenen Waldstück in Augenschein und brachte es anschließend zurück nach Deutschland. Die Arbeitsgruppe bestand aus Amtsdirektor Frank Gotzmann, dem stellvertretenden Amtsbrandmeister Uwe Salzwedel, Ortswehrführer Mario Geratsch, Feuerwehrfrau Peggy Geratsch und Feuerwehrmann Michal Zaniewski. Bei allem Pech für die betroffene Amtswehr stellte sich die Einsatzbereitschaft von Michal Zaniewski als wahrer Glücksfall dar. Der junge Familienvater arbeitet bei der polnischen Polizei und ist in der Amtsfeuerwehr ehrenamtlich tätig. Vor allem durch sein Mitwirken konnte das Feuerwehrauto unbürokratisch zurück nach Luckow gebracht werden.

 

Diese Feuerwehrfahrzeuge erhielten ihren Namen durch die entnehmbare Tragkraftspritze zur Brandbekämpfung. Gerade bei kleinen freiwilligen Feuerwehren im ländlichen Raum ist das TSF noch sehr verbreitet. Das gestohlene TSF VW LT 35 mit der FIN WV1ZZZ2DZ4H010516 hat das amtliche Kennzeichen UM 2577. Es wurde am 24. November 2003 im Amt Gartz (Oder) in Dienst gestellt. Fast die gesamte feuerwehrtechnische Beladung wurde vom Fahrzeug gestohlen. Der Schaden am Fahrzeug wurde noch am Freitagabend durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aufgenommen. Es zeigte sich auch, dass das Fahrzeug nicht auf direktem Weg von Luckow an diese schwer einsehbare Stelle in der Stettiner Buchheide gefahren wurde, sondern nach einer Fahrt von 101 km (anstatt 57 km). Es wird davon ausgegangen, dass das Fahrzeug schon vor 06:00 Uhr dort abgestellt wurde. Am Dienstag, dem 23. September 2014, wird der Schadensumfang auf der zuständigen Polizeiwache Stettin Altdamm beziffert. Das Fahrzeug ist derzeit nicht einsatzbereit.

 

Amtsdirektor Frank Gotzmann dankte den beteiligten Kameraden für ihren Einsatz bei der schnellen Rückführung. Gleichzeitig erinnert er das Land und den Bund an einer ausreichende Polizeipräsenz vor Ort, um die Bürger und ihr Eigentum zu schützen.

 

 

Stand: 30.09.2014 (23.09.2014, 21.09.2014*)

 

Bild zur Meldung: Gestohlenes Feuerwehrauto