Würdiges Begräbnis für Babyleiche

Die im uckermärkischen Friedrichsthal gefundene Babyleiche wurde heute am 02. September 2014 auf dem Friedhof der Stadt Gartz (Oder) durch Pfarrer Hilmar Warnkross beigesetzt. Das Amt Gartz (Oder) veranlasste die würdige Bestattung und kommt für diese Kosten auf.

Die Babyleiche wurde am 19. Mai 2014 in Friedrichsthal, einem Ortsteil der amtsangehörigen Stadt Gartz (Oder), entdeckt. Ein Zeuge hatte das in einer Plastiktüte eingewickelte Neugeborene bei Mäharbeiten gefunden und sofort die Polizei informiert. Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper gab am 20. Mai 2014 bekannt: "Die Obduktion hat ergeben, dass es sich bei der Leiche um ein Mädchen handelt, das lebensfähig war." Das Kind sei keines natürlichen Todes gestorben.

Die Leiche des kleinen Mädchens wurde von der Staatsanwaltschaft Neuruppin am 27. August 2014 freigegeben. Wir, als örtliche Gemeinschaft, haben das getötete Mädchen würdig verabschiedet", sagte der Gartzer Amtsdirektor. "Leider hatte das kleine Mädchen keine Chance, unsere Welt zu entdecken. Wir kennen die tragischen Umstände dieser Kindstötung nicht und werden deshalb den Stab über die Kindsmutter nicht brechen. Aber auch für das kleine Mädchen hätte ein gutes Zuhause gefunden werden können. Es gibt viele Menschen unter uns, die sich nichts sehnlicher wünschen als ein Kind und deren Kinderwunsch ein Leben lang unerfüllt bleibt."

Michael Knöfel aus Hohenreinkendorf schrieb über die Beerdigung: Nur wenige Menschen folgten dem kleinen weißen Sarg, auf den während der gesamten Trauerfeier das Licht der Sonne fiel, welche dieses kleine Mädchen niemals erblicken sollte. Dem Gartzer Amtsdirektor Frank Gotzmann gilt Hochachtung, denn dieses Begräbnis, auch wenn es nur wenig Anteilnahme fand, war mehr als ein verpflichtender, bürokratischer Akt der zuständigen Ordnungsbehörde. Es waren Mitgefühl und Erschütterung darüber, was Mitmenschen zu solch einer verzweifelten Tat treiben kann.

Die örtliche Gemeinschaft hat dem getöteten Kind die gebotene würdige letzte Ruhestätte gegeben, nachdem die eigene Familie sich zu dem Baby nicht bekannte. Im Beisein vom ehrenamtlichen Bürgermeister Burghard Fleischmann und Ortsvorsteherin Angelika Hampel wurde das Neugeborene beerdigt. Viele Anwohner hatten sich bestürzt über die Tötung des Neugeborenen gezeigt.

Stand: 17.09.2014 (09.09.2014, 03.09.2004, 02.09.2014)